Christburg
Im Zuge der Christianisierung durch den Ritterorden wurde 1236 die Prußenfeste Grewose erobert. Sie wurde unter dem Namen Kirsberg zur Ordensburg ausgebaut. Auf dieser Burg unterwarfen sich 1249 die im Umland wohnenden prußischen Stämme und verpflichteten sich, der heidnischen Gottheit zu entsagen.
- Seit 1250 war die Stadt Sitz eines Komturs.
- In den folgenden Jahren erhielten die Bürger das Kulmische Recht und diverse Privilegien. In der Zeit zwischen 1410 und 1466 hatte die Stadt sehr unter den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Orden und dem polnisch-litauischen Heer zu leiden. Die Stadt wurde mehrfach erobert und geplündert. Dabei wurden Burg und Schloß zerstört. Es folgte die Zeit, in der Christburg unter polnischer Oberhoheit stand.
- 1638, 1647, 1698 und 1730 wurde die Stadt durch vier Brände heimgesucht. Zur gleichen Zeit wurden Stadt und Umland durch die schwedisch-polnischen Kriege weiter verwüstet.
- Der Niedergang der Stadt fand im Jahre 1772 mit der Einführung der preußischen Verwaltung ein Ende. Die Entwicklung wurde lediglich durch die napoleonischen Truppen gestört.
- 1816 wurde Christburg Kreisstadt. 1832 wurde das Reformatenkloster aufgelöst und zur evangelischen und katholischen Volksschule umfunktioniert.
- Am 18.März 1888 trat die Sorge über die Ufer und überschwemmte die tiefergelegenen Stadtteile. Im 1. Weltkrieg blieb Christburg von Feindeinwirkungen verschont. Bei der Volksabstimmung im Jahre 1920 votierten 2571 Stimmen bei 13 Gegenstimmen für den Verbleib bei Deutschland.
- In den folgenden Jahren wurde die Stadt an das Stromnetz des Überlandwerkes Marienwerder angeschlossen. 1927 wurde die neue Stadtschule auf dem Ballenberg eingeweiht. Es entstand ein Sportplatz und eine Badeanstalt. 1928 wurde ein Altersheim eröffnet und das Wasserwerk mit Pumpanlage und Wasserturm auf dem Schloßberg angelegt. 1930 wurden Wasserleitungen und Kanalisation gelegt und eine Kläranlage gebaut. 1942 konnte eine neue Turnhalle eingeweiht werden.
- Am 22. Januar 1945 wurde die Stadt geräumt. Am nächsten Tag verließ der letzte Flüchtlingszug und auch das Militär die Stadt. Sie wurde am 24. Januar von der Roten Armee kampflos eingenommen. Große Teile der Stadt wurden nach Plünderung und blutiger Ausschreitung gegenüber der verbliebenen Restbevölkerung niedergebrannt. Der russischen Besatzung folgte die polnische. Mit der Vertreibung der letzten deutschen Einwohner endete auch die deutsche Geschichte der Ordensstadt Christburg.
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